Was tun gegen Herpes?

Herpes-Viren gehören zu den ältesten Viren der Welt. Viele Menschen tragen sie unbemerkt in sich. Aufgeweckt werden die Viren als Folge von Stress, einem schwachem Immunsystem, Erkältung oder Grippe, Erschöpfung, kaltem Wetter, zuviel Sonne oder auch einem Zahnarzt-Besuch.

Manchmal reicht schon ein Ekelgefühl aus und unser Immunsystem kann die Vermehrung der Viren nicht mehr stoppen. Plötzlich sind sie da – kleine juckende Bläschen bevorzugt im Bereich der Lippen, die immer wieder aufplatzen und bluten und dadurch auch sehr schmerzhaft sein können. Bis die Beschwerden wieder vollkommen verschwunden sind, dauert es bis zu 12 Tage. Herpes-Viren benötigen für ihr Wachstum die Aminosäure L-Arginin. Diese ist vor allem in Schokolade, Nüssen, Hühnereiern und Thunfisch enthalten. Der Gegenspieler zum L-Arginin ist die Aminosäure L-Lysin. Sie kann die Aufnahme von L-Arginin in die virenproduzierenden Zellen blockieren, so dass die Virusvermehrung gestoppt werden. Weniger Bläschen entstehen und die Abheilphase wird spürbar verkürzt. L-Lysin ist in Geflügel, Fisch und Milchprodukten enthalten. Um in der akuten Erkrankungsphase eine Ansteckung anderer zu vermeiden ist Hygiene sehr wichtig. Die Bläschen sollten weder aufgekratzt noch mit den Fingern berührt werden. Wer sich schützen will, sollte seine Hände mehrfach am Tag bis zum Handgelenk mit Seife waschen. Hierbei ist auch der Handrücken und der Bereich zwischen den Fingern zu reinigen. Dies schützt auch effektiv vor Infektionen mit anderen Erkältungsviren. Bei etwa 50 bis 80 Prozent der infizierten Menschen bricht Lippenherpes regelmäßig aus. Manche erleben die akute Phase 2-3 mal im Jahr, andere wiederum jeden Monat.

In sehr großen Stress – Phasen und bei stark geschwächtem Immunsystem kommt es auch zur Gürtelrose. Der auslösende Virusstamm gehört ebenso zur Familie der Herpes-Viren und schlummert in uns, wenn wir als Kind eine Infektion mit Windpocken hatten. Die Gürtelrose verursacht starke Schmerzen und verläuft häufig wie ein Gürtel streifenförmig entlang des Rückens und oder der Brust. Sie sollte immer auch einem Arzt vorgestellt werden. Dennoch lohnt bei Virus-Infektionen die gezielten Zufuhr von Nährstoffe wie Zink, Lysin, B-Vitaminen, Vitamin C, D, E und Selen. Diese Nährstoffe stärken das Immunsystem und verkürzen die Phase der Entzündung. Der Heilungsprozess wird beschleunigt und das Immunsystem nachhaltig gestärkt. Mittlerweile gibt es die hilfreichen Nährstoffe in Trinkfläschchen, so dass einer Immunkur nichts mehr im Wege steht!

Apothekerin Sabine Vollwerth

Apothekerin Sabine Vollwerth

  • Inhaberin der Vollwerth-Apotheke in Siegen
  • Vorstandsmitglied Natur und Medizin
  • Spezialkenntnisse: Begleitung von Krebstherapien, Nahrungsergänzung zur Krankheitsvorbeugung, Wechseljahresbeschwerden
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