Noch immer herrscht in der Medizin die Meinung, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel die Hauptursache für Ablagerungen in den Gefäßen ist. Bei vielen Ärzten und Patienten überwiegt die Vorstellung, dass an einer Erhöhung des Cholesterins im Blut der Verzehr cholesterinhaltiger Nahrungsmittel schuld sei. Betroffene meiden daraufhin fettreiche Nahrung und sind berechtigter Weise irritiert, wenn nach einer fettarmen Diät mit wenig Cholesterin in der täglichen Nahrung, die Cholesterinwerte im Blut sogar noch ansteigen.
Am Beispiel des Hühnereis, das zwar einen hohen Anteil an Cholesterin enthält jedoch gleichzeitig Lecithin als Aufnahmebremse für Cholesterin mitliefert, ist nachvollziehbar, dass diese Einteilung der Nahrungsmittel nach Ihrem Cholesteringehalt nichts bringt. Im Gegenteil!. Unsere Leber produziert Cholesterin nach den Bedürfnissen unseres Körpers selbst. Fällt die Zufuhr aus der täglichen Nahrungsaufnahme geringer aus, wird einfach mehr über die Leber produziert, da der Bedarf immer noch erhöht ist. Cholesterin ist eine lebensnotwendige Substanz für die Bildung von Hormonen, Zellwänden, Gallensäuren und Vitamin D. Bei chronischen Entzündungen ist unser Körper in der Lage das zu viel anfallenden Stickstoffmonoxid mit Cholesterin aufzufangen und zu entgiften. Diese Entzündungen werden ausgelöst durch ein geschwächtes Immunsystem, Allergien, und chronischen Stress. Auch Rauchen, wenig Bewegung und eine nährstoffarme ungesunde Ernährung lösen im Körper Stress aus und spielen hier eine große Rolle. Ein chronischer Vitaminmangel kann der Auslöser eines erhöhten Cholesterinspiegels sein. Eine ganz besondere Bedeutung wird in diesem Zusammenhang dem Vitamin C zugesprochen. Vitamin C fördert u. a. den Abbau von Cholesterin über die Gallensäureproduktion, erhöht den HDL-Anteil im Blut, unterstützt den Abbau arteriosklerotischer Ablagerungen in den Gefäßwänden und zeigt darüber hinaus eine stark antioxidative Wirkung.
Vitamin C ist ein wesentlicher Bestandteil der Kollagenproduktion. Wird der Aufbau von Kollagen durch einen Vitamin-C-Mangel behindert, verlieren auch die Gefäße an Flexibilität. Infolgedessen kommt es zur Verhärtung der gefässschützenden Schicht, was letztlich zu Verletzungen der Gefäßwände führt. Zur Wiederinstandsetzung des verletzten Gewebes benötigt der Körper dann das Reparaturmolekül Cholesterin. Folglich erhält die Leber das Signal, die Cholesterin - Produktion umgehend zu erhöhen, wodurch der LDL-Wert im Blut deutlich ansteigt. Bei dieser Ausgangssituation wäre die alleinige Gabe von Cholesterinsenkern fatal, da wichtige Reparaturmechanismen des Körpers außer Kraft gesetzt werden.
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Ihre Sabine Vollwerth (Apothekerin)