Antibiotika

Keine Medikamenten – Gruppe ist so umstritten wie Antibiotika. Unverzichtbar und teilweise lebensrettend erweisen sie sich bei bakteriellen Infektionen. Ihre Nebenwirkungen machen Patienten kritisch gegenüber Ihrer Anwendung...

Antibakterielle Wirkstoffe werden durch eine zu häufige Verordnung und der Entstehung von Resistenzen immer weniger wirksam. Als Konsequenz haben sich die Leitlinien der Ärzte verändert: mildere bakterielle Krankheitsverläufe werden nicht sofort mit einem Antibiotikum behandelt. Dies ist vor allem bei der Behandlung einer Nasennebenhöhlen-Infektion, Mittelohr-Entzündung und auch leichten Harnwegsinfektionen zu beobachten. Wirksame Alternativen, ohne schädigende Nebenwirkungen sind wieder gefragt. Hierunter zählen z.B. die Arzneipflanzen Meerrettich und Kapuzinerkresse, gegen die bisher keine Resistenzen bekannt sind und die nicht schädigend auf unsere Darmflora wirken. Nicht alle Infektionen sind jedoch pflanzlich in den Griff zu bekommen, so dass Antibiotika das ganze Jahr über Saison haben. Damit sie weiterhin zuverlässig wirken, sollten Patienten die richtige Einnahme und Anwendungsdauer beachten. Bei manchen Wirkstoffen wie z.B. Cefuroxim und Cefpodoxim kann die Wirkung durch eine verbesserte Wirkstoff-Aufnahme um 30% verbessert werden, wenn diese Wirkstoffe zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Bei den Wirkstoffen Doxycyclin, Ciprofloxacin und Levofloxacin sollten keine Milchprodukte, Multivitaminsäfte, und auch keine Mineralstoffe wie Zink oder Calcium gleichzeitig eingenommen werden. Sie führen zur Unwirksamkeit des Antibiotikums und sollten erst in einem Abstand von 2 Stunden zur Einnahme konsumiert werden.

Bei dem Antibiotikum Fosfomycin zur einmaligen Anwendung bei Harnwegsinfektionen ist es wichtig, vor und nach der Einnahme für 2 Stunden nichts zu essen. Außerdem empfiehlt es sich, die tägliche Trinkmenge mit 2 Litern nicht zu überschreiten, da sonst zu viel Wirkstoff aus der Blase gespült wird, wo er eigentlich über längere Zeit wirken soll. Patienten sollten bei der Einnahme des Antibiotikums idealerweise in den ersten zwei Tagen eine deutliche Besserung der Beschwerden spüren. Ist dies nicht der Fall, kann es sein, dass der Krankheitskeim nicht auf den ausgesuchte Wirkstoff anspricht. Der Arzt sollte hier erneut hinzugezogen werden, um den Wirkstoff eventuell zu wechseln. Kommt es unter der Einnahme eines Antibiotikums zu Verwirrtheit, Missempfindungen an den Armen und Beinen (Ameisen laufen), Sehstörungen oder auch Muskel- und Gelenkbeschwerden, kann es sich um schwerwiegende Nebenwirkungen handeln, die zum sofortigen Arztbesuch und Absetzen des Antibiotikums führen sollten. Nach jedem Antibiotikum ist es ratsam, die gesunde Darmflora aufzubauen und somit das eigene Immunsystem wieder zu stärken. Mittlerweile gibt es auch Produkte, die schon während der Einnahme angewendet werden können. Teilweise kann auch einer Vermehrung von Keinem (Clostridien) vorgebeugt werden, die Durchfall hervorrufen, der nur schwer zu stoppen ist. Menschen, deren Immunsystem durch eine HIV Infektion, Chemotherapie oder hoch dosierte Cortisontherapie geschwächt ist, müssen jedoch auf die Zufuhr von Probiotika verzichten.

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Ihre

Sabine Vollwerth (Apothekerin) 

 

Apothekerin Sabine Vollwerth

Apothekerin Sabine Vollwerth

  • Inhaberin der Vollwerth-Apotheke in Siegen
  • Vorstandsmitglied Natur und Medizin
  • Spezialkenntnisse: Begleitung von Krebstherapien, Nahrungsergänzung zur Krankheitsvorbeugung, Wechseljahresbeschwerden
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