Parodontose beginnt im Darm

Die Entzündung des Zahnfleisches durch aggressive Bakterien hat die Ausbildung von tiefen Zahntaschen zur Folge und führt durch zunehmenden Rückgang des Zahnfleisches zum Zahnverlust. Zahnbehandlungen wie die professionelle Zahnreinigung sind eine gute Möglichkeit, die Erkrankung aufzuhalten. Dennoch kommen die Symptome regelmäßig wieder.

Interessanter Weise sind nicht immer alle Zähne gleich betroffen. Wissenschaftlich ist die Parodontose an nur einem Zahn nicht erklärbar, da sich in der feucht warmen Mundhöhle Keime in kurzer Zeit gleichmäßig verteilen. Es müssten als logische Folge alle Zähne im Mund betroffen sein. Naturheilkundlich weiß man, dass der Aufbau und die Funktion des Darmes mit anderen Regionen und Organen des Körpers verknüpft sind. Der aufgenommene Speisebrei wandert durch den Darm. Dort, wo schädliche Substanzen aus unserer Nahrung mit der Darmschleimhaut in Kontakt treten, kommt es zu einer Reaktion des umliegenden Gewebes. Neben den Nahrungsmittelunverträglichkeiten z.B. von Weizen oder Milch handelt es sich ganz überwiegend um chemische Gifte aus der Nahrung wie Farben, Aromen usw. sowie um Umweltbelastungen. Die Folgen sind Juckreiz, Quinckeödem, das Anschwellen der Schleimhäute sowie die Störung des optimalen Säurewertes und der Enzymproduktion. Auslöser massiver Darmstörungen sind u.a. auch Antibiotika.

Ist die Verdauungsleistung eines Abschnittes im Darm gestört, wandert der Speisebrei mit unverdauten Anteilen weiter. Wird dort nicht entsprechend „nachverdaut“, wird der Speisebrei selbst zur Belastung, da er eine ortsfremde Zusammensetzung aufweist. Eine Neurodermitis ist niemals allein eine Hauterkrankung, sondern eine Darmstörung an verschiedenen Abschnitten des Darms. Sie führt zu mangelnder Nährstoff-Aufnahme und begünstigt dadurch wieder die Anfälligkeit gegenüber Bakterien und Pilzen. Einzelne Gelenke wie zum Beispiel das Kniegelenk oder Segmente der Wirbelsäule hängen über die Energieleitbahnen (Meridiane) des Körpers mit dem Darm zusammen. Funktionsstörungen des Knies sind sehr häufig mit Allergien auf Nahrungsbestandteile zu finden. Die heute zunehmenden Fertilitätsstörungen lassen sich vor diesem Hintergrund genau so gut erklären wie die ansteigenden Allergieraten von vor 40 Jahren ca. 5% auf heute mehr als 40% der Bevölkerung. Mittelfristig kann dies auch die beunruhigende Zunahme von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa als sogenannte „unheilbare Krankheiten“ in den westlichen Industrieländern erklären.

Apothekerin Sabine Vollwerth

Apothekerin Sabine Vollwerth

  • Inhaberin der Vollwerth-Apotheke in Siegen
  • Vorstandsmitglied Natur und Medizin
  • Spezialkenntnisse: Begleitung von Krebstherapien, Nahrungsergänzung zur Krankheitsvorbeugung, Wechseljahresbeschwerden
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